
Für besseres Ranking: Neuen Beitrag schreiben oder bestehenden optimieren?
veröffentlicht am 12.06.2020 von Christian Schultz
Du hast vor einiger Zeit einen Beitrag oder eine Landing page zu einem für Dich relevanten Keyword veröffentlicht, um bei Google gut zu ranken. Doch mit den Platzierungen bist Du nicht zufrieden. Obwohl mittlerweile einige Monate vergangen sind, wird Deine Seite nicht hoch genug in den Suchergebnissen angezeigt. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Die naheliegende Option wäre, einfach einen neuen Artikel zu verfassen – und es dieses Mal noch besser zu machen.
Als Alternative könntest Du aber auch Deinen bestehenden Beitrag „aufpimpen“ – und durch diese Wartungsarbeiten mittelfristig auf ein besseres Ranking kommen. Welche Strategie ist erfolgversprechender? Was sind die Vor- und Nachteile der einzelnen Wege? In diesem Beitrag teile ich mit Dir die wichtigsten Infos.
Alte Seite verbessern oder neu starten: Was bringt mehr für SEO?
- Die Ausgangslage: Schlechtes Ranking
- Ansatz A: Neuer Beitrag, gleiches Keyword
- Ansatz B: Verbesserungen im bestehenden Beitrag
- Fazit: Neu ist nicht unbedingt besser
Die Ausgangslage: Schlechtes Ranking
Kennst Du das? Nach einer sorgfältigen Keyword-Recherche hast Du viel Zeit und Mühe darauf verwendet, einen SEO-optimierten Artikel zu verfassen. Dein Ziel: Du willst Deine potentiellen Kunden mit einem Thema abholen, dass diese interessiert. Anschließend versuchst Du, die Besucher Deiner Website an Dich zu binden.
Leider hat die Sache einen Haken: Schon die erste und wichtigste Etappe in Deinem Schlachtplan geht nicht auf. Denn Deine Seite kommt gegen die Konkurrenz in den gängigen Suchmaschinen nicht an. Das Ranking ist zu schlecht, so dass sich kaum ein Besucher auf Deine Website verirrt.

Warum Du bei Google oder Bing erst unter ferner liefen auftauchst, kann mehrere Gründe haben. Möglicherweise leidet Deine Website unter technischen Schwächen, die von den großen Suchmaschinen abgestraft werden. Vielleicht ist die Konkurrenz für das von Dir anvisierte Schlüsselwort auch einfach extrem. In den meisten Fällen sind es jedoch inhaltliche Aspekte, an denen Du arbeiten kannst.
Es geht also um Deine Texte, die Wahl der Überschriften oder auch einfach darum, dass Du die tatsächlichen Suchanfragen Deiner Zielgruppe falsch antizipiert hast.
Bevor Du nun überlegst, ob Du einen neuen Beitrag formulierst oder den bestehenden optimieren möchtest, solltest Du zunächst klären, wo der Hase im Pfeffer liegt. Ansonsten läufst Du Gefahr, am Problem vorbei zu arbeiten. Falls Du an dieser Stelle Unterstützung benötigst, sind wir gern für Dich da.
Ansatz A: Neuer Beitrag, gleiches Keyword
Nehmen wir an, Deine Seite offenbart strukturelle Fehler. Sie wird auf Smartphones oder Tablets nicht optimal angezeigt. Vielleicht dauert es auch ewig, bis die Seite über mobile Netze geladen wird. Bevor Du Dich nun groß mit den Inhalten und Keywords beschäftigst, solltest Du unbedingt zunächst diese technischen Baustellen abarbeiten. Vermutlich ist das eine Aufgabe für die komplette Domain.
Bei der Ladegeschwindigkeit kann das Problem in viel zu großen Bilddateien liegen. Wenn Deine Grafiken also über 100 Kilobyte „schwer“ sind, solltest Du die Bilder unbedingt optimieren. Über den PageSpeed-Test von Google kannst Du in Echtzeit prüfen, wie Deine Website an dieser Stelle performt.
Prüfe, wo Du bisher im Ranking liegst
Eine wichtige Entscheidungshilfe, ob Du mit der bestehenden Seite weiterarbeiten oder komplett neu beginnen willst, ist das aktuelle Ranking des Beitrags. Bemühe Google und suche nach dem relevanten Keyword. Wenn Du erst auf Seite 5 aller Einträge oder noch später auftauchst, empfehle ich Dir klipp und klar, ganz neu anzufangen. Vom Reißbrett. Wenn die Suchmaschinen Dich jedoch auf dem Schirm haben und Du irgendwo auf den ersten zwei Seiten – also bis zu Platz 20 – zu finden bist, lohnt sich wahrscheinlich die Optimierung des bestehenden Artikels.
Zwischen Platz 20 und 50 ist die Strategie schwieriger zu beurteilen. Je weiter es im Ranking abwärts geht, desto mehr sollte Dein Blick auf einen Neuanfang umschwenken.
Schau Dich bei der Konkurrenz um
Wenn Du jetzt Deinen neuen Beitrag planst, hilft ein Blick auf Deine Wettbewerber. Wie haben die Konkurrenten ihre Seiten strukturiert? Wie werden die Keywords in den Überschriften verwendet? Gibt es interessantes Bildmaterial, vielleicht sogar einzigartige Grafiken? Natürlich ist es nicht erlaubt, von der Konkurrenz abzuschreiben. Anregungen zu holen, ist jedoch völlig legitim.
Sei ehrlich zu Dir selbst
Es wird Situationen geben, in denen Du von vornherein keine Chance hast, an bestimmten Seiten vorbeizuziehen. Hier kommt der PageRank ins Spiel. Wenn Google eine Domain als besonders vertrauenswürdig erachtet, wird das mit einem höheren Pagerank belohnt. Je mehr hochwertige Links eine Domain auf sich zieht, desto höher wird in der Regel auch der PageRank ausfallen. Wenn Du also ein hochumkämpftes Keyword ins Auge gefasst hast, es aber eine wirklich gut gemachte Seite auf einer anderen starken Domain gibt – dann wirst Du für den Augenblick wohl nicht an dieser vorbeiziehen können.
In diesem Fall empfehle ich Dir, dass Du Dich auf weniger umkämpfte Suchanfragen konzentrierst. Das sind speziellere Abfragen, die aus mehreren Keywords bestehen. Hier ist die Konkurrenz nicht besonders groß, und Du kannst trotzdem kontinuierlich neue Besucher auf Deine Seite holen.
Ansatz B: Verbesserungen im bestehenden Beitrag
Wenn Deine Landing page bereits ein passables Ranking innehat, lohnt es sich immer, die bestehende Seite zu optimieren. Ganz wichtig: Ändere auf keinen Fall die URL, also die Bezeichnung Deiner Seite in der Adresszeile des Browsers.
Warum ist das so wichtig? Die Suchmaschinen durchforsten das Netz mit „Crawlern“. Das sind Programme, die über immer neue Links auf alte und neue Internetseiten stoßen. Diese werden in einen sogenannten Index aufgenommen. Den kannst Du Dir wie ein stetig wachsendes Wörterbuch vorstellen, wo unter den jeweiligen Keywords dazu passende Seiten aufgeführt werden. Und dieser Index wird anhand der URL angelegt.
Änderst Du diese nun im Rahmen Deiner inhaltlichen Verbesserungen, wird Google Deine Seite komplett neu „crawlen“ müssen. Die alte URL wird mit der Zeit aus dem Index verschwinden. Auf diese Weise verlierst Du sehr wahrscheinlich Dein mittelmäßiges Ranking. Ob Du mit der neuen Idexierung besser einsteigst, ist mehr als fraglich.
Google schätzt das Bestehende – oder doch nicht?
Von offizieller Seite heißt es bei Google: Das Alter einer Domain spielt im Ranking keine Rolle. Doch viele Menschen, die sich professionell mit SEO beschäftigen, machen andere Erfahrungen. Ich persönlich habe es bisher nur selten erlebt, dass ein neuer Beitrag unmittelbar nach Veröffentlichung ganz oben im Ranking einschlägt. Das mag damit zusammenhängen, dass ich nicht an Seiten arbeite, die einen extrem hohen PageRank aufweisen – also zum Beispiel überregionale Zeitungen.
Ganz selten konnte ich feststellen, dass ein neuer Beitrag nur ein, zwei Tage nach Erscheinen nennenswerten Traffic über die Suchmaschinen mit sich bringt. Was ich viel häufiger erlebe: Bei meinen Blog-Beiträgen nehme ich mir viel Zeit für die Recherche der Keywords. Ich setze mittlerweile vermehrt auf anschauliche Grafiken, die ich ebenfalls mit den passenden Schlüsselwörtern verbinde.
Die Seiten sind qualitativ gut. Und doch dauert es in der Regel mindestens ein paar Wochen, manchmal auch Monate, bis die Besucherzahlen in die Höhe steigen. Es kommt vor, dass eine Landing page überhaupt keinen nennenswerten Traffic generiert – und eine Woche später gehen die Zahlen durch die Decke.
Welchen Schluss ziehe ich daraus? Es mag sein, dass der Algorithmus von Google nicht bewusst darauf aus ist, betagtere Inhalte zu bevorzugen. In der Praxis kommt es aber häufig vor. Möglicherweise liegt dieses Phänomen zum Teil daran, dass in der Zwischenzeit der eine oder andere Link aufgebaut werden konnte. Das kann aber nicht der einzige Grund sein.
Auch beim Optimieren: Orientiere Dich bei der Konkurrenz
Gefährde Dein bisheriges Ranking also nicht durch die Änderung der URL. Beim Optimieren der bestehenden Inhalte gilt wie beim Neuanfang: Schau bei der Konkurrenz vorbei. Überlege Dir, welche grafischen Gimmicks Du erstellen könntest, um Deinen Content für das Publikum richtig wertvoll zu gestalten.
Falls Du mit WordPress arbeitest und noch nicht das richtige Gespür für das Verwenden von Keywords im Text hast, kannst Du ein Plug-In verwenden. Eine schöne kostenlose Variante bietet zum Beispiel Yoast SEO.
Fazit: Neu ist nicht unbedingt besser
Wenn Du mit dem Ranking Deiner Seite unzufrieden bist, empfiehlt sich zuerst eine Bestandsanalyse. Liegt das Problem in der Technik oder dem Aufbau der Seite? Erst im Anschluss kannst Du Dich um die Inhalte kümmern.
Ob Du neu anfängst oder an der existierenden Seite weiterarbeitest, solltest Du vom aktuellen Raking abhängig machen. Hier kannst Du bereits erkennen, wie groß Deine Chancen sind, einen signifikanten Sprung nach vorn zu machen. Bitte verändere Deine URL nicht, wenn Du einen bestehenden Beitrag optimierst. Ein solcher Fehlgriff führt dazu, dass Deine bisherige Platzierung bei Google mit der Zeit verschwindet. Dieses verlorene Ranking musst Du mit der neuen Seite erst einmal wieder aufholen. Das kostet Dich auf jeden Fall Zeit. Wenn Du Pech hast, stehst Du hinterher schlechter da als vorher.
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1 KOMMENTAR
Hallo danke für den interessanten Beitrag zum digital Marketing. Echt sehr interessant und hilfreich 😀 gerne mehr! Viele Grüsse