
SEO und Links
veröffentlicht am 01.05.2020 von Christian Schultz
Die Königsdisziplin im Online-Marketing ist die Suchmaschinenoptimierung. Aus SEO – abgeleitet von der englischen Bezeichnung Search Engine Optimization – hat sich in den vergangenen 20 Jahren eine regelrechte Wissenschaft entwickelt. Ähnlich wie bei anderen Fachrichtungen gibt es auch hier harte und weiche Faktoren, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Die harten Elemente, die man vielleicht am ehesten mit naturwissenschaftlichen Gesetzen vergleichen kann, sind schnell zu erlernen. Schwieriger wird es bei der schwammigeren Seite von SEO.
In welchem Zusammenhang Links zu SEO stehen, ist nicht in einem Satz zu erklären. Zum einen würden Suchmaschinen Deine Seiten ohne Verlinkung gar nicht kennen – Links sind für SEO also essentiell. Inwieweit sie jedoch Dein Ranking beeinflussen, ist umstritten.
In dieser Übersicht schauen wir uns die Beziehung zwischen SEO und Links einmal genauer an.
1. Die Suchmaschine und der Link
2. Wie Google die Bedeutung von Links für seine Suchmaschine revolutionierte
3. Klassische Wege zum Aufbauen von Links
5. Warum auch Du auf andere Domains verlinken solltest
6. Gefahren beim Arbeiten mit Verweisen
7. Fazit
Die Suchmaschine und der Link
Zu einem Zeitpunkt, an dem immer mehr Menschen Zugang zum Internet fanden, entstanden auch schnell die ersten Suchmaschinen. Die Idee ist simpel: Der User gibt einen oder mehrere zusammenhängende Begriffe in ein Textfeld ein, die Suchmaschine durchkämmt ihren Index und spuckt innerhalb von Sekundenbruchteilen ein Ergebnis aus.
Was ist ein Suchmaschinen-Index?
Diesen Index kannst Du Dir wie ein digitales Stichwortverzeichnis vorstellen. Wann immer die Suchmaschine eine Seite im Internet „crawlt“, filtert sie die hier geschriebenen Wörter und nimmt sie in ihren Index auf. Mit der Zeit wird dieser Index natürlich immer größer, weil jeden Tag neue Internetseiten dazukommen.
Was ist „Crawlen“?
Die Suchmaschine ist nichts anderes als ein raffiniertes Computerprogramm. In diesem Tool wird festgelegt, dass sämtliche Seiten im Netz von einem Crawler eingelesen werden. Es handelt sich also um eine Lesefunktion, die alle Texte – und mit Abstrichen auch andere Elemente auf einer Seite – durchgeht. Anschließend werden diese neuen Erkenntnisse dem Index hinzugefügt.
Und welche Rolle spielen dabei Links?
Irgendwo muss der Crawler seine Arbeit beginnen. Also zum Beispiel auf dieser Seite hier. Er fährt also über diesen Beitrag, liest die Elemente der Seite ein und packt sie in den Suchmaschinen-Index. Wäre in meinem Artikel jetzt kein Verweis zu einer anderen Website, wäre der Weg des Crawlers nun zu Ende. Suchmaschinen sind für ihre Aufgabe also auf Links angewiesen. Jeder Link, der dem Crawler begegnet, wird registriert. Wenn die erste Seite eingelesen ist, setzt der Crawler seine Arbeit auf der nächsten Webpage fort. Sind dort auch wieder Links, geht es hier weiter. Die Links des Internets sind also die Verbindungsstücke zwischen den einzelnen Seiten. Für die Suchmaschinen stellen sie eine Art Tür dar, durch die der Crawler gehen kann, um seine Arbeit fortzusetzen.
Wie Google die Bedeutung von Links für seine Suchmaschine revolutionierte
In den Anfängen des World Wide Web waren die Ergebnisse der Suchmaschinen nicht immer zufriedenstellend. Der damalige Platzhirsch hieß Altavista und auch dieses Unternehmen ordnete seine Such-Anzeigen bereits nach einem bestimmten System. Je häufiger ein Keyword, also ein wichtiger Begriff, im Text einer Seite vorkam, desto relevanter schien dieser Beitrag für die Suchanfrage zu sein. Die Folge waren Internetseiten, auf denen einzelne Wörter oder Wortkombinationen in Massen auftraten. Um sowohl Menschen als auch Suchmaschinen auszutricksen, brachten einige Betreiber die relevanten Keywords in weißer Schrift auf weißem Hintergrund an.
Für die Ergebnisse der Suchanfrage war das in vielen Fällen unbefriedigend.
So setzte sich ziemlich schnell der Herausforderer Google durch. Die Gründer des Unternehmens aus Mountain View setzten seit dem Start auf eine radikal andere Lösung bei der Anzeige der Index-Ergebnisse. Natürlich spielten auch hier die Schlüsselwörter eine wichtige Rolle. Doch nicht mehr deren Häufigkeit im Beitrag war jetzt entscheidend, sondern die Relevanz der Seite selbst. Wie aber misst man einen solchen Wert? Um diese Frage zu beantworten, programmierten die Google-Gründer den PageRank.
Was hat der PageRank mit Links und SEO zu tun?
Der PageRank (benannt nach Larry Page) errechnet das Ranking einer Internetseite für die jeweilige Suchanfrage. Egal was Du bei Google eingibst, jede Kombination aus Wörtern und Buchstaben, wird eine individuelle Reihenfolge ergeben. Dieses „Ranking“ setzt sich aus den angefragten Suchwörtern und dem PageRank der jeweiligen Domain zusammen. Mit anderen Worten: Je besser Deine Seite beim PageRank dasteht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie bei der passenden Anfrage weit oben angezeigt wird.
Jetzt kommen die Links ins Spiel. Wenn viele hochwertige Seiten – also Domains, die ebenfalls über einen hohen PageRank verfügen – auf Deine Seite verweisen, macht sich das positiv in Deinem Standing bei Google bemerkbar. Die Folge ist ein verbesserter PageRank. Um das ganz klar zu machen: Es ist nicht erstrebenswert, besonders viele Links von beliebigen Internetseiten zu erzielen. Von Bedeutung sind hochwertige Verweise. Je besser diese inhaltlich zum Thema Deiner Seite passen, desto positiver wird sich dies auf Deine SEO auswirken.
Klassische Wege zum Aufbauen von Links
Doch wie kommst du jetzt an hochwertige Verlinkungen von anderen Seiten? Leider ist es nicht so, dass guter Content allein genügt. Ohne Dein Zutun wird es für lange Zeit vielleicht überhaupt keine relevanten Links auf Deine Seite geben.
Um das zu ändern, gibt es eine ganze Reihe von Methoden. Jeder Weg hat seine Vor- und Nachteile. Und nicht jede Variante passt zu Dir. Die folgende Aufstellung kann also allenfalls als Denkanstoß fungieren. Ich empfehle Dir, die einzelnen Punkte einfach einmal auszuprobieren. Was besser läuft, solltest Du dann mit größerer Energie weiterverfolgen.
Gastbeiträge
Schau Dich ein wenig im Web um. Welche Seiten publizieren über Themen, die für Deine Branche wichtig sind? Gibt es dort einen Blog? Falls ja, kannst Du höflich anfragen, ob Du dort einen Artikel kostenfrei veröffentlichen darfst. Natürlich muss dieser Beitrag einen Mehrwert für die Leser des Portals bieten. Ein reiner Werbetext hat mit Sicherheit keine Chance. Ist der Betreiber einverstanden, wird er Dir mit hoher Wahrscheinlichkeit erlauben, von dort einen Link auf Deine eigene Domain zu setzen.
Ansprache von Journalisten
Diese Methode benötigt in der Regel viel Zeit. Langfristig ist sie jedoch sehr erfolgversprechend. Positioniere Dich als Experte zu einem Thema. Bau Dir ein Netzwerk zu Journalisten auf. Das geht digital, zum Beispiel über Twitter. Aber natürlich können persönliche Kontakte noch viel wertvoller sein. Wenn die Redakteure an einem Thema sitzen und nach einem Zitat oder einer fachmännischen Einordnung suchen, kommst Du ihnen hoffentlich in den Sinn. Im fertigen Beitrag ist dann oft ein Link zu Deiner Seite. Besonders positiv an diesem Weg: Der PageRank von seriösen Zeitungen oder Magazinen ist sehr häufig ziemlich gut. Links dieses Kalibers helfen Dir also wirklich weiter.
Social Media
Es lohnt sich immer noch, die in Deiner Zielgruppe bedeutenden Social-Media-Kanäle zu bedienen. Wann immer Du einen neuen Beitrag veröffentlichst, solltest Du das auch Deine Follower bei Facebook, Instagram oder Xing wissen lassen. Natürlich erfordert die Entwicklung eines Profils in den sozialen Medien viel Arbeit und Geduld. Wenn Du die Mittel dazu hast, kannst Du auch Geld in die Hand nehmen, um gewisse Inhalte gezielt zu bewerben. Wenn die richtigen Leute von Deinen Artikeln erfahren, steigt die Chance, dass diese zu Dir verlinken. Zuerst sind die sozialen Medien aber vor allem ein Weg, um Deine Besucherzahlen unmittelbar zu steigern.

Natürlich gibt es noch weitere Mittel, an Links zu kommen. Zum Beispiel über die Kommentarfunktion auf Blogs. Darüber hinaus schwören einige Agenturen auf thematische passende Foren. Aber Vorsicht: Nicht bei allen Betreibern sind externe Links gern gesehen. Wer es überstrapaziert, fliegt aus solchen Portalen schnell raus.
Festzuhalten bleibt, dass verschiedene Wege zu Backlinks führen können. Welcher bei Dir erfolgreich ist, findest Du am besten selbst heraus.
Interne Links
Ob interne Verlinkungen zu einer verbesserten SEO führen, ist umstritten. Wie so vieles im großen Bereich der Suchmaschinenoptimierung. Ziemlich sicher ist, dass Dein PageRank durch interne Links nicht steigt.
Und dennoch bin ich persönlich der Meinung, dass sich Verweise innerhalb Deiner Domain ausgesprochen positiv auf Dein Ranking auswirken. Da ist zum einen der abgelutschte Ratschlag „Schreib nicht für die Maschine, schreib für den Menschen“. Dieses Credo gilt, seitdem es Google gibt. Und es hat immer noch Hand und Fuß. Wenn Du einen guten Beitrag mit passenden Artikeln verlinkst, die Du schon früher zum Thema verfasst hast – dann ist das für den Leser erst einmal ein guter Service. Vielleicht hat er oder sie Interesse, zu dieser bestimmten Frage etwas mehr zu erfahren.
Auf jeden Fall verlängern interne Links im besten Fall die Zeit, die User innerhalb Deiner Domain verbringen. Dieser Parameter hat durchaus Einfluss auf Dein Suchmaschinen-Ranking. Zudem lernen die Besucher Dich und Dein Angebot besser kennen, wenn sie internen Verweisen folgen. Und möglicherweise wird aus dem einen oder anderen Gast mit der Zeit ein Kunde.
Warum auch Du auf andere Domains verlinken solltest
Der Google-Algorithmus wird zwar immer wieder geändert. Was aber auffällt: Mit den Jahren hat er sich immer mehr dahin entwickelt, dass er die Bedürfnisse der User berücksichtigt. Bei den Suchmaschinen wird registriert, welche Seiten in den Such-Ergebnissen angeklickt werden, wo sich die Besucher länger aufhalten, welche Seiten sofort wieder verlassen werden und welchen Links die Menschen im weiteren Verlauf folgen.
Aus diesen Daten erarbeiten die Entwickler immer ausgefeiltere Programme. Das Ziel: Dass die Nutzer zufrieden sind und beim nächsten Mal wieder bei Google nachfragen.
„Durch die richtigen externen Links hilfst Du Google dabei, Deine Seite passend einzuordnen. Das wirkt sich positiv auf Dein Ranking aus.“
Christian Schultz, SEO-Experte bei Caretta Marketing
Vor diesem Hintergrund macht es Sinn, nicht nur auf Deine eigenen Inhalte innerhalb der Domain zu verweisen. Setze auch Links zu externen Seiteninhalten – wenn es inhaltlich passt und Deine Leser dadurch einen Mehrwert haben. Aber bitte übertreibe es nicht. Denn ansonsten drohen empfindliche Abstrafungen für Dein Ranking.
Gefahren beim Arbeiten mit Verweisen
Überfrachte Deine Beiträge nicht mit zu vielen Links. Das kann dazu führen, dass die relevanten Suchmaschinen die Qualität Deiner Seite anzweifeln. Eine passende Analogie wäre vielleicht ein Marktschreier. Google strebt mit seinem Algorithmus aber eher danach, Inhalte zu promoten, de von akribisch arbeitenden Wissenschaftlern produziert wurden. Daher kann es Dir schnell zum Nachteil ausgelegt werden, wenn Dein Artikel als „Linkschleuder“ wahrgenommen wird.
Anders herum birgt es auch Gefahren, wenn Domains mit zweifelhafter Reputation zu Dir verweisen. Auch solche Betreiber haben die großen Suchmaschinen auf dem Schirm. Hüte Dich also vor Angeboten, die Dir in kurzer Zeit eine größere Menge von Links versprechen. Das kann in seriöser Form gar nicht funktionieren. Wenn Du Pech hast, sorgt ein solches Verhalten zu einem steilen Absinken Deines Rankings. Ob Du Dich davon noch einmal erholst, ist fraglich.
Fazit: SEO wird von Links gemacht. Aber nicht nur.
Ohne Links gäbe es weder das Internet noch hilfreiche Suchmaschinen. Für ein erfolgreiches Online-Marketing ist der strategische Aufbau von Backlinks ohne echte Alternative. Doch bei dem ganzen Gerede über interne und externe Verweise sollte ein Aspekt niemals unter den Tisch fallen: Mindestens genauso wichtig ist der Einbezug von guten Texten mit den richtigen Keywords. Dafür benötigst Du einen erfahrenen SEO-Writer.
Neugierig? Ich freue mich auf Deine Mail!